Mädchen und junge Frauen mit Migrationsgeschichte in spezifischen Krisensituationen

Welche Handlungsmöglichkeiten und Hilfen gibt es?

Jedes Jahr, vor allem in den Sommermonaten, gibt es Mädchen und junge Frauen die Angst haben mit ihrer Familie in das Herkunftsland ihrer Eltern zu fahren.  
 
Sie fürchten, dass sie am Ende der Ferien nicht wieder zurück nach Deutschland kommen dürfen, bei Verwandten zurückgelassen oder gar zwangsverheiratet zu werden.  
 
Themen wie „Zwangsverheiratung“ und „Gewalt im Namen der sogenannten Familienehre“ und in extremen Fällen sogar „Ehrenmorde“ gehen immer wieder durch die Medien,  
wobei in den seltensten Fällen eine differenzierte Berichterstattung zur Schärfung der Wahrnehmung und damit zu einer angemessenen Hilfe beiträgt.  
 
Die Erfahrungen der Kinder- und Jugendhilfe zu diesem Themenfeld reichen von Bagatellisierung auf der einen Seite, bis hin zu Ängsten vor einer möglicher Bedrohung durch die Familie wenn das Mädchen unterstützt wird, auf der anderen Seite.  
 
Doch wie kann ein adäquater Umgang in diesem Spannungsverhältnis aussehen?  
Welche Bedarfe zeigen sich bei den betroffenen Mädchen und jungen Frauen?  
Welche Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bieten sich den Fachkräften/Berater*innen, Unterstützer*innen?  
 
In diesem Seminar, werden u.a. die kulturellen Hintergründe von „Zwangsheirat“ und „Gewalt im Namen der Ehre“ beleuchtet werden:  
 
• Was ist Gewalt im Namen der „Ehre“?  
• Wer ist in Deutschland betroffen, wer ist gefährdet?  
• Was bedeutet ehrbezogene Gewalt für Mädchen und jungen Frauen?  
• Was ist bei Hilfestellungen zu beachten?  
• Welche Handlungsempfehlungen gibt es schon?  
• Wie kann Betroffenen bei Zwangsverheiratung und Verschleppung geholfen werden?  
 
Es wird im Rahmen des Seminars Gelegenheit gegeben, an Hand von Fällen aus der Praxis, die Fragen der Teilnehmer*innen zu bearbeiten.  
Methoden: Input, Kleingruppenarbeit, Diskussion im Plenum  
 
Dozentinnen: Birim Bayam; Dorothea Zimmermann  
Anmeldeschluss: 02.11.2018  
Kosten: 20 Euro (incl. Mittagessen)