Wir leben heute in einer zutiefst gespaltenen Gesellschaft, die, getragen von einer neoliberalistischen Sichtweise, ihren Zerfall beständig vorantreibt. Immer mehr Gruppen werden an den Rand gedrängt, für ihre Mitglieder wird die gesellschaftliche Teilhabe zunehmend erschwert.
Diese Entwicklung trifft Migrant*innen in besonderem Maß. Trotz zum Teil beachtlicher Erfolge bei der Integration – etwa im Bereich der höheren Schulbildung – bleibt festzuhalten, dass Migrant*innen nach wie vor im Schnitt über ein deutlich geringeres Einkommen verfügen und etwa doppelt so häufig von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Im Schlepptau von niedrigen Löhnen und Arbeitslosigkeit manifestiert sich aus weiteren Dimensionen wie Wohnregion/-situation, Bildung, Gesundheit und gesellschaftlicher Ausgrenzung ein Armutsgeflecht, aus dem ein Entkommen nur schwerlich gelingt. Zu den sozioökonomischen Belastungen kommen nicht selten die vielfältigen Probleme hinzu, die ein Leben als kulturelle Minderheit mit sich bringt. So spielen gerade individuelle und institutionelle Diskriminierung als Armutsrisikofaktoren eine nicht zu unterschätzende Rolle, zumal gerade vor dem Hintergrund der Zunahme rechtspopulistischer Strömungen Diskriminierung und Rassismus zunehmend den gesellschaftlichen Alltag prägen.
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