Die Zahl der von FGM/C betroffenen Frauen und Mädchen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren durch die Ankunft von geflüchteten Frauen und Mädchen aus Ländern und Communities, in denen FGM/C praktiziert wird, drastisch erhöht. So sind die Mitarbeitenden in den Unterkünften für Geflüchtete häufig mit dem Thema FGM/C konfrontiert. Um die Handlungssicherheit der Mitarbeiter*innen bei der Begleitung und Beratung betroffener Frauen und Mädchen zu stärken, wird dieses Online-Seminar von der DeBUG-Kontaktstelle für Gewaltschutz in Unterkünften für Geflüchtete in Niedersachsen und Bremen angeboten. Ich freue mich, hierfür zwei sehr erfahrene Fachreferentinnen von FIM gewonnen zu haben.
Seit 2010 berät und unterstützt FIM (Frauenrecht ist Menschenrecht) Frauen, die von weiblicher Genitalbeschneidung betroffen sind. Dabei ist auch bei uns intern zunächst kontrovers diskutiert worden: Wie begegnet man betroffenen Frauen kultursensibel? Sollen und dürfen nicht-betroffene Frauen das Thema überhaupt ansprechen?
Die Legitimation, diese geschlechtsspezifische Menschenrechtsverletzung offen zum Thema zu machen – zu enttabuisieren –, zieht FIM aus einer klaren frauenpolitischen wie menschenrechtlichen Haltung: FGM/C ist unter allen Umständen abzulehnen. Auf der anderen Seite setzt die grundsätzliche Anerkennung kultureller Diversität einen wertschätzenden Dialog voraus, der abseits von Verboten und Verurteilungen zunächst bemüht sein muss, die sozio-kulturellen Hintergründe einer Tradition zu erfassen. Doch wie kann die Ambivalenz zwischen Ablehnung einerseits und Verstehen andererseits aufgelöst werden?
Zielgruppe:
Mitarbeitende in der ambulanten und stationären Flüchtlingsarbeit
Veranstaltungsort:
Online mit der Seminarsoftware edudip. Den Zugangslink und die technischen Hinweise werden Ihnen bei Anmeldung zeitnah vor der Veranstaltung zugesandt.
Kosten:
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung und Kontakt:
Ulrike Ottl, Multiplikatorin für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften in Niedersachsen und Bremen, Projekt DeBUG: ulrike.ottl(at)diakonie-os.de
online
Sedanstr. 115
49090 Osnabrück
Projekt Dezentrale Beratungs-und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften“ (DeBUG), Kontaktstelle Niedersachsen und Bremen
0541 66888-261
ulrike.ottl@ diakonie-os.de